Stand 29.06.2004 Kommentare bitte an claus.bressler@bressler.de
Kieler Woche 2004 Teilnahme mit folgender Crew, die
zwei nasse und abwechslungsreiche Fahrten erlebten (leider windmässig so abwechslungsreich,
dass uns ein berechnet siegreiches Abschneiden nicht möglich war. Mehr dazu im Bericht
von Frogger
Claus/Ralph/Dennis/Thies/Jürgen/Uli/Claas/Frogger/s/Lars/Ocean
Lukas/Eric/Kurbel/Tim Tröber/Martin Tröber
Bericht von Frogger, die „Extended Real Life
Version“ folgt noch .....
Im Jubiläumsjahr wartete die 50. Aalregatta mit allen Facetten des
Segelsports auf. Nicht nur, dass die Wettfahrt zwischen Kiel und Eckernförde
als eine der kältesten in die Geschichte eingehen dürfte. Die Segler auf den
rund 200 Yachten hatten auch mit heftig niedergehendem Regen, böigen Winden und
nicht zuletzt sogar mit Hagelschauern zu kämpfen. Es herrschte Aprilwetter,
mitten im Juni, nur Schneeschauer fehlten noch.Von Bord der „Chrila“ (Swan 56)
berichtet unser Mitarbeiter und Diplom-Meteorologe Carsten Füg von zwei
außergewöhnlichen Seewettfahrten, die es in diesem Jahr wahrlich in sich
hatten.
Kiel, Sonnabendmorgen, 9.30 Uhr. Der erste von insgesamt neun Starts der
verschiedenen Bootsklassen läutet die 50. Aalregatta und somit die Kieler Woche
ein. Rund 200 Yachten machen sich in der Landeshauptstadt auf den Weg nach
Eckernförde. Während sich die kleineren Schiffe auf ihren 27,2 Seemeilen langen
Kurs wagen, wartet auf die großen Segelyachten eine Distanz von 39,1 Seemeilen,
die es in diesem Jahr in sich haben soll.
„Ich habe meinen Augen zunächst nicht getraut. Es regnete in Strömen und
kein Wind“, muss Carsten Füg beim ersten Blick aus dem Fenster feststellen.
Doch rechtzeitig zum Start verhielt sich das Wetter so, wie es vorhergesagt
wurde. Die Sonne kam heraus und drei bis vier Windstärken versüßten den Seglern
das Leben, auch wenn die Lichtstrahlen um die Mittagszeit von Wolken verdeckt
wurden und der ein oder andere Schauer herunterging. Bei Winden um vier
Beaufort (in Böen sechs) geht es dafür noch zügiger voran, immer das Ziel in
Eckernförde fest im Visier. Das Ziel aus den Augen verlieren die Segler dann
aber vorübergehend bei der Einfahrt in die Eckernförder Bucht, als die ersten
Hagelschauer herunterprasseln. „Ich musste die Augen schließen, der Hagel hat
uns das Leben nicht leicht gemacht. Es fehlte nur noch der Schnee“, berichtet
Füg, der sich wie bei der Kieler Saison-Auftaktregatta „MAIOR“ vorkommt, die
bekannt ist für ihr Aprilwetter. Wie extrem die Bedingungen sind, verdeutlich
die im Anschluss eintretende kurze Flaute, in die die Chrila gerät. Ansonsten
geht die Taktik von Steuermann und Eigner Claus Bressler voll auf, der in der
großen Klasse nach gesegelter Zeit hinter der „UCA“ des ehemaligen Arbeitgeberpräsidenten
Dr. Klaus Murmann (first ship home) und „Loft Fari“ von SAP-Software-Boss Hasso
Plattner auf dem 3. Platz im Ostseebad einläuft. In der Klasse ORC1-Red reicht
die Zeit berechnet zum 12. Platz von 24 Startern.
Am Sonntag hielt das Wetter erneut, was die Vorhersage bereits versprochen
hatte. Pünktlich zum ersten Start gingen die ersten Schauer herunter. Bei drei
vis vier Windstärken machten sich die verschiedenen Startgruppen auf den
Rückweg nach Kiel, der diesmal für die kleinen Yachten 24 und für die großen
Boote 28,1 Seemeilen lang sein sollte. Den Zuschauern am Ufer und auf den
Begleitbooten bot sich wie in jedem Jahr ein imposantes buntes Spinnaker-Bild,
da der Wind auch diesmal von Westen her kam und die Boote aus der Eckernförder
Bucht hinausbeförderte. „Die meisten Schiffe kamen bei drei bis vier
Windstärken flott voran“, erzählt Füg, der an Bord der Chrila für das Trimmen
des Vorsegels zuständig war. Auch weitere Schauer sowie Winddreher konnten die
Yacht nicht stoppen, die zielstrebig die Landeshauptstadt anpeilte. Fast
ironisch mutete es schon an, als kurz vor dem Ziel die Wolkendecke endlich
aufriss und die Sonne die Oberhand gewann. „In Kiel hatten wir strahlenden
Sonnenschein“, sagt Füg, der mit der Chrila erneut nach gesegelter Zeit den
dritten Platz belegte, was nach berechneter Zeit zum 14. Rang reichte. „Unsere
Taktik war einwandfrei und die Manöver haben prima geklappt, obwohl wir in
dieser Besetzung zuvor noch nie zusammen gesegelt waren“, freut sich der
38-Jährige, der letztendlich auch mit der Platzierung mehr als zufrieden sein
konnte. „Gegen die Neubauten konnten wir nicht ankommen, schließlich ist die
Chrila aufgrund des Wind/Ratings heute ohne Möglichkeit auf eine vordere
Platzierung.“ Die 50. Aalregatta wird der Eckernförder, der seit 1985 fast
ausnahmslos an der Aalregatta teilnimmt, jedoch aus einem anderen Grund in
besonderer Erinnerung behalten: „Hagel und Temperaturen von 13 Grad Celsius
sind seit 1985 noch nie vorgekommen.“